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Die Zeiten haben sich geändert. Über die Jahre hat sich auch bei den Klebetechniken einiges verändert. So werden Tapeten nicht mehr nur traditionell eingestrichen, sondern können auch mit der Wandklebetechnik verarbeitet werden. Viele Jahre blieb die Kleistermaschine vor allen den Malern vorbehalten. Doch auch die steht inzwischen für den Hobbymaler zur Verfügung. In jedem Fall ist die richtige Technik und der richtige Tapetenkleister entscheidend.

Der richtige Tapetenkleister soll es sein

Damit Ihre Tapeten auch an der Wand bleiben, müssen Sie sich für den passenden Tapetenkleister entscheiden. Das ist bei der großen Anzahl an verschiedenen Produkten im Handel gar nicht so einfach. Kein Wunder, dass Sie als Kunde manchmal keine Entscheidung treffen können. Der Kleister muss nämlich nicht nur auf die Tapete, sondern auch auf die Klebetechnik abgestimmt sein. Im Handel wird zwischen folgenden Kleistern unterschieden:

  • Normalkleister aus Methylcellulose,
  • Spezialkleister aus Methylcellulose und einem Kunstharzpulver,
  • Tapetenkleister für Kleistergeräte aus Methylcellulose und einem Kunstharzpulver,
  • pulverförmiger Kleister für Kunststoff-Tapeten auf Papierträger und Textiltapeten aus Papierträger aus Methylcellulose und einem Bindemittel.

Einige Tapetenhersteller bieten obendrein für spezielle Tapeten einen eigenen Kleister an, der auf die Tapeten abgestimmt ist. Diesen sollten Sie dann bevorzugen.

Der passende Tapetenkleister für Ihre Tapete

Je nach Tapetenart variieren auch die Kleister. Nicht jeder Kleister ist für jede Tapete geeignet. Und nicht immer ist der gute alte Zellleim der Beste. Papiertapeten mit einer dampfdurchlässigen Oberfläche können mit einem einfachen Kleister (Normalkleister) eingekleistert werden. Für schwere Tapeten mit einer Oberfläche aus Vinyl oder Metall reicht der normale Kleister aber nicht aus. Dort sollten Sie sich für einen Spezialkleister entscheiden.

Mit einem Spezialkleister sind Sie auch bei schweren Tapeten wie Strukturtapeten, Raufaser und Vinyltapeten besser beraten. Bei sehr schweren Vinyltapeten oder Tapeten mit Überbreite, empfiehlt sich, dem Spezialkleister einen Dispersionsklebstoff hinzu zu fügen.

Einen Spezialkleister benötigen auch Vliestapeten. Bei diesem Kleister sollte drauf stehen, dass der Kleister für Vliestapeten verwendbar ist.

Die richtige Mischung muss es sein

Die Zeiten, in denen alles mit einem Kleber – nämlich dem Zellleim – tapeziert wurde, sind vorbei. Damals wurde der Kleister in warmen Wasser aufgelöst und musste 24 Stunden stehen, bevor er verwendet wurde. Heute ist einiges anders. Kleister sollten Sie immer nach den Herstellerangaben einrühren. Und da lautet die Empfehlung „kaltes Wasser“. Verwenden Sie warmes Wasser, kann die Konsistenz negativ beeinflusst werden und der Kleister klebt nicht mehr. Die Reaktion der Inhaltsstoffe wird beschleunigt und es bilden sich Klumpen. Außerdem kann warmes Wasser die Cellulose nicht aufschließen, die Klebkraft sinkt.

Auch bei den Mengen sollten Sie sich unbedingt an Herstellerangaben halten. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn der Tapetenkleister dann dick wie Pudding ist. Das muss so sein. Verdünnen Sie den Kleister, verliert er an Klebkraft.

So rühren Sie den Kleister richtig an

Geben Sie in einen Eimer die Menge Wasser, die auf dem Kleisterpaket angegeben ist. Brauchen Sie nicht das ganze Paket, sollten Sie das Pulver abwiegen, damit das Verhältnis stimmt. Verwenden Sie saubere Gefäße zum Anrühren des Kleisters. Haben Sie das kalte Wasser richtig abgemessen, beginnen Sie mit einem Rührholz oder einem anderen Rührgerät einen kräftigen Strudel im Eimer zu erzeugen. Schütten Sie unter ständigem Rühren das Kleisterpulver langsam ins Wasser. Rühren Sie kräftig weiter, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind. Anschließend muss der Kleister kurz ruhen. Die Ruhezeiten entnehmen Sie den Herstellerangaben. Nach der Quellzeit rühren Sie den Kleister noch einmal kurz auf und können nun den Tapetenkleister verwenden.

Klebetechnik ist nicht gleich Klebetechnik

Bis vor einigen Jahren gab es nur Papiertapeten. Diese mussten nach dem Einkleister eine gewisse Zeit weichen. Heute haben sich die Materialien geändert. Neben den bekannten Papiertapeten gibt es auch Vliestapeten, die Sie leichter verarbeiten können. Hier erfahren Sie mehr über die Klebetechniken.

Papiertapeten einkleistern – so geht es

Bei Papiertapeten müssen Sie immer die Tapeten einkleistern. Die Wandklebetechnik funktioniert bei diesen Tapeten nicht. Streichen Sie die Tapeten gleichmäßig ein und vergessen Sie dabei die Ränder und Ecken nicht. Beim Einkleistern der Tapeten ist etwas Feingefühl erforderlich. Es sollte weder zu viel noch zu wenig Kleister aufgetragen werden.

Anschließend werden die Tapetenbahnen zusammengelegt. Legen Sie die Tapeten von jeder Seite bis zur Mitte zusammen. Nun wird die ganze Bahn noch einmal zusammengeklappt. Bei Vinyltapeten sollten Sie anschließend alles zusammenrollen. So rollen sich die Ränder nicht auf und trocknen nicht aus. Die Bahnen müssen nun weichen. In dieser Zeit nimmt das Papier die Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus. Die Weichzeit richtet sich nach der Tapetenart. Erst anschließend werden die Bahnen an die Wand gebracht.

Vliestapeten einkleistern – einfach durch Wandklebetechnik

Vliestapeten können Sie mit der Wandklebetechnik verarbeiten. Sie rühren dazu den Kleister an und tragen diese mit einer Malerrolle oder einem Kleisterpinsel großzügig und gleichmäßig auf die Wand auf. Streichen Sie etwas mehr ein als eine Bahn breit ist. So können Sie auch die Ränder gut verkleben.

Kommen Sie mit der Wandklebetechnik nicht zurecht, können Sie natürlich auch die Bahnen der Vliestapeten einkleistern. Wichtig: Vliestapeten dürfen nicht weichen. Kleistern Sie die Bahnen ein und bringen Sie diese sofort an die Wand.

Kleistermaschine – wann lohnt sich diese?

Sicher haben Sie sich schon mal gefragt, ob es nicht lohnenswert ist, eine Kleistermaschine zu kaufen. Schließlich hat der Maler so ein Gerät und bei ihm sieht alles super einfach aus. Mit einer Kleistermaschine können Sie Tapeten gleichmäßig und sauberer einkleistern. Sie können alle Tapetenarten mit einer solchen Maschine einkleistern. Allerdings sollten Sie sich vor dem Kauf fragen, ob es sich lohnt. Wenn Sie nur gelegentlich tapezieren, ist ein Kauf meist nicht sinnvoll. Sollten Sie aber die Tapezierarbeiten in der ganzen Familie übernehmen, lohnt es sich schon.

Kleistergerät ist aber nicht gleich Kleistergerät. Sehr günstige Modelle sind nicht sinnvoll. Solche Modelle halten meist nicht lange, sind schwierig einzustellen und erleichtern dadurch die Arbeit nicht wirklich. Investieren Sie lieber etwas mehr und kaufen Sie sich ein hochwertiges Model. Es muss nicht die Profi-Tapeziermaschine für 1.550 € sein, aber das Billigmodel für 30 € sollte es auch nicht sein.

Zum Einkleistern von Tapetenbahnen müssen Sie den Kleister in den Tank des Tapeziergerätes füllen. Anschließend stellen Sie ein, wie viel Kleister auf die Bahn aufgetragen wird. Spannen Sie nun die Tapetenrolle ein und ziehen Sie diese gleichmäßig und langsam bis zur gewünschten Länge durch.

Für Kleistermaschinen gibt es besonderen Tapetenkleister. Sie können aber im Prinzip jeden Kleister verwenden.

Mit unseren Tipps werden Sie den Tapetenkleister sicher leicht auf die Bahnen bekommen, sodass diese gut an der Wand halten. Wichtig ist natürlich vorher die richtige Untergrundbehandlung.

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