Das Wichtigste zuerst: Die häufigsten Fehler beim Tapezieren!
1. Die Anzahl der Tapeten Rollen reicht nicht aus
Tapeten werden häufig falsch berechnet. Stimmt der Tapetenbedarf nicht, kann das später gravierende Folgen haben und zu einem schlechten Tapezierbild führen. Der Grund dafür sind die Anfertigungsnummern auf den Tapetenrollen. Neben der Musternummer verfügt jede Tapetenrolle über eine Anfertigungsnummer oder Chargen Nummer. Diese zeigt den Produktionslauf an. Da nur eine bestimmte Menge von Tapetenrollen mit einem Produktionslauf gefertigt werden kann, kann es sein, dass bei einem Nachkauf die vorher verarbeitete Charge nicht mehr vorrätig ist. Dadurch sind Farbabweichungen möglich, die auf der Rolle zwar mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, an der Wand aber deutlich hervortreten.

Die Tapeten für einen Raum von einer Musternummer sollen alle die gleiche Anfertigungsnummer haben, da nur so Farbabweichungen zu vermeiden sind. Achten Sie auf Anfertigungsnummern!
2. Tapete ist nicht rechtzeitig vor Ort
Jetzt bestellen, morgen an die Wand – das ist heute nicht mehr möglich. Es gibt so viele Tapetenhersteller, Tapetenkollektionen und Tapetenmuster, dass sich niemand alles auf Lager legen kann. Nicht einmal beim Hersteller sind alle Tapeten ständig am Lager. In manchen Fällen kann es ein paar Wochen dauern, eher die Tapeten und Bordüren erneut produziert werden. Nicht nur der Onlineshop hat nicht ständig alle Tapetenmuster verfügbar, das ist auch im Fachhandel so.
Tapete kaufen sollten Sie deshalb rechtzeitig. Kaufen Sie deshalb jetzt Ihre Lieblingstapete.
3. Tapete falsch gewählt
Die richtige Tapete können Sie auch nur dort auswählen, wo sie später tapeziert werden soll – in den eigenen vier Wänden. Ob Baumarkt, Fachhandel oder Onlineshop, Sie sollten niemals kaufen, ohne vorher ein Muster zu Hause geprüft zu haben. Die Lichtverhältnisse sind überall anders und Sie können sich schnell in der Tapete und ihrer Farbstellung täuschen, wenn Sie diese unter anderen Lichtverhältnissen kaufen. Außerdem können Sie bei einem Muster die Tapete anfassen und auf Herz und Nieren prüfen.

Achten Sie auf eine Musterbestellung und prüfen Sie die Tapete in dem Raum, in dem sie später tapeziert werden soll. Bestellen Sie vor dem Kauf ein Tapetenmuster.
4. Nicht ausreichend vorbereiteter Untergrund für Tapeten
Tapeten brauchen einen gut vorbereiteten Untergrund zum Tapezieren. Nicht jeder Untergrund ist zum Tapezieren geeignet. Möchten Sie später ein schönes und glattes Tapezierbild, sollte der jeweilige Untergrund darauf ausgerichtet sein.
Die Vorbereitungsarbeiten können je nach Untergrund unterschiedlich sein.
5. Tapeten nicht richtig zugeschnitten
Wenn Tapeten beim Tapezieren nicht passen, wurden diese nicht richtig zugeschnitten. Oft wird im Raum nur an einer Stelle die Raumhöhe gemessen. In vielen Fällen sind Fußboden oder Decken aber nicht in Waage. Das trifft nicht nur auf Altbauten zu. Beim Zuschneiden der Tapetenbahnen sollten deshalb unbedingt wenigstens 5 Zentimeter zur gemessenen Tapetenlänge hinzugegeben werden, um eventuelle Längenunterschiede auszugleichen.
Zugabe beim Zuschnitt nicht vergessen.
6. Tapete klebt nicht
Ein häufiges Problem ist, dass die Tapeten nicht richtig kleben oder nach kurzer Zeit sich wieder von der Wand lösen. Die Ursache liegt meist im nicht richtig eingerührten Kleister. Kleister für Tapeten sollte genau nach Vorgabe eingerührt werden. Zusätzliches Verdünnen mit Wasser oder zu warmes Wasser reduziert die Klebekraft und verhindert, dass die Tapeten gut und sicher an der Wand halten.

Tapetenkleister sollte immer genau nach Herstellervorgaben angesetzt werden.
7. Tapeten Rapport beim Zuschnitt nicht berücksichtigt
Sollten Sie Mustertapeten tapezieren, müssen Sie einen Musterversatz oder Rapport berücksichtigen. Der Versatz oder Rapport ist die Spanne von einem Muster bis zum wiederholenden Muster. Es gibt einen geraden Ansatz und einen versetzten Ansatz. Bei einem geraden Ansatz wird unter Beachtung des Musters jede Bahn gleich zugeschnitten. Bei einem versetzten Ansatz verschiebt sich das Muster bei jeder zweiten Bahn um einen halben Musterrapport. Das muss beim Zuschneiden berücksichtigt werden.

Rapport beim Zuschneiden berücksichtigen und beim Kauf gleich den Bedarfsrechner von Decowunder verwenden.
8. Nähte öffnen sich nach dem Tapezieren
Beim Tapezieren sollten unbedingt alle Fenster geschlossen werden. Durchzug ist ebenso wie starkes Heizen zu vermeiden. Dadurch trocknet die Vorderseite der Tapete zu schnell und es entstehen Spannungen, die zum Öffnen der Nähte führen. Der noch feuchte Kleister hat in diesem Augenblick noch nicht abgebunden und weist viel zu wenig Klebekraft auf. Auch eine zu niedrige Zimmertemperatur kann zu Problemen beim Anbringen der Tapeten führen. Die Trockenzeit wird dadurch verlängert und meist bleiben Falten und Blasen zurück.
Beim Tapezieren von Tapeten liegt die optimale Temperatur bei etwa 18 bis 20° Celsius. Fenster sind geschlossen zu halten, Heizungen sollten nicht angestellt werden.
9. Die Tapetenbahnen sind zu sehen
Moderne Tapeten werden nicht mehr überlappend geklebt. Diese Zeiten sind lange vorbei. Heute werden Tapeten auf Stoß an die Wand gebracht. Das bedeutet, die Kanten stoßen dicht und stumpf aneinander. Je nach Tapete lassen sich leichte Korrekturen auch nach dem Anbringen der Bahn ausführen.
Kanten müssen bei Tapeten stumpf anstoßen, sodass eine Naht nicht mehr oder kaum sichtbar ist. Bei manchen Tapeten kann es vorteilhaft sein, wenn die Kanten eingefärbt sind. Das betrifft besonders Tapeten mit Kompaktvinyl oder Flachvinyl.
10. Streifen und Muster sind bei den Tapeten nicht senkrecht
Kaum jemand dürfte wohl in der Lage sein, ohne Messgeräte eine exakte Senkrechte zu ziehen. Wenn Sie eine gegebene Senkrechte aber als sicher annehmen, kann es schnell zur einer Abweichung des Lotes kommen. Die Folge sind schief stehende Streifen oder Muster sein. Das wirkt in einem Raum schnell als störend, denn die Wände kippen optisch. Selbst kleinste Abweichungen werden auf der Fläche sichtbar.

Vor dem Tapezieren immer die Senkrechte mit Lot oder Wasserwaage ausmessen und daran die erste Bahn ausrichten. Bei langen Wänden sollten Sie unbedingt die Senkrechte mehrfach überprüfen.
11. Tapeten zeigen nach dem Trocknen Blasen und Falten
Lassen Sie Tapeten nicht ausreichend weichen und kann der Kleister nicht entsprechend lange einwirken, müssen Sie sich über Falten und Blasen auf den Tapeten nicht wundern. Diese können aber auch entstehen, wenn der Untergrund nicht gleichmäßig saugt und die Tapeten deshalb an manchen Stellen besser anziehen als an anderen Stellen. Bei einer zu kurzen Weichzeit weicht die Tapete an der Wand weiter und dehnt sich aus. Dabei entstehen die Falten. Allerdings treten sowohl Falten als auch Blasen meist nur bei Papiertapeten auf.
Achten Sie auf einen gleichmäßigen Untergrund und eine gleichmäßige Weichzeit.
12. Falten und Hohlräume an den Tapeten in Zimmerecken
Oft werden die ganzen Tapetenbahnen immer noch durch die Zimmerecken tapeziert. Dabei sind Zimmerecken beim Tapezieren echte Problemzonen. Während der Trocknungsphase entstehen Falten und Hohlräume unter der Tapete, da Ecken niemals von oben bis unten exakt im Lot und rechtwinklig sind. In Zimmerecken werden Tapetenbahnen immer geschnitten. Dabei wird die Bahn etwa 1 bis 2 Zentimeter durch die Ecke geklebt und dann neu angesetzt. Bei Ecken, die nicht senkrecht im Lot verlaufen, wird mit der neu angesetzten Tapete ein Ausgleich geschaffen.
Tapeten werden niemals durch Ecken geklebt. In der Ecke müssen immer zwei Tapetenränder aneinander treffen, um eine Faltenbildung zu vermeiden.
13. Vliestapete lässt sich nicht komplett trocken abziehen
Obwohl genau das einer der Vorteile der Vliestapete ist, funktioniert das trockene Abziehen in einem Stück nicht immer. Der Grund dafür liegt im verwendeten Vlies. Wenn Sie sich für eine billige Vliestapete entscheiden, müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie beim Abtapezieren nur stückchenweise vorwärtskommen. Qualität hat nun mal seinen Preis und die Vorteile einer Vliestapete entfalten sich am Besten bei hochwertigen Vliestapeten.

Entscheiden Sie sich für hochwertige Tapeten mit innovativen Eigenschaften.
Tapetenwechsel richtig planen
Auch einen Tapetenwechsel sollten Sie sorgfältig planen. Es gibt einiges zu bedenken. Angefangen von der Tapetenart, der Farbe und dem Muster bis zum geeigneten Zeitpunkt. Prüfen Sie, ob Vorarbeiten notwendig sind und die Tapete vorrätig ist. Ganz gleich, ob Sie selbst die Tapete an die Wand bringen oder der Maler einen Termin bei Ihnen hat, es wäre ärgerlich, wenn die Tapeten zum Zeitpunkt nicht da sind oder zu viele Vorarbeiten notwendig sind, sodass die Zeit nicht ausreicht.
Bevor Sie den endgültigen Tapeziertermin festlegen, sollten Sie sich für eine Tapete entscheiden. Das allein ist nicht ganz einfach, denn es gilt nicht nur Farbe, Muster und Stil auszuwählen, sondern auch die Tapetenart. Nicht jede Tapete ist für jeden Untergrund geeignet. Oft ist entscheidend, wie viele Vorarbeiten Sie ausführen möchten. Und auch die Möbel in Ihren Räumlichkeiten haben ein Wörtchen mit zureden. Stilbruch ist zwar Trend, doch nicht immer passend.

Welche Tapete darf es sein?
Bevor Sie sich für Muster, Farbe und Stil entscheiden, sollte die Tapetenart eine Rolle spielen. In Küche, Badezimmer und Flur sind Tapeten von Vorteil, die sich nicht nur feucht abwischen lassen, sondern auch scheuerfest sind. Vor allem Katzenbesitzer werden diese Tapeten am Fressplatz der Katzen zu schätzen wissen, denn Katzen haben nicht selten die unangenehme Eigenschaft, das Futter zu schütteln und dabei Boden und Wände vollzuspritzen. Mit einer scheuerfesten Flachvinyl- oder Kompaktvinyltapete können Sie selbst eingetrocknete Futterreste mit einer Bürste leicht entfernen. Und auch Spuren von Kinderhänden oder Fett- und Rotweinflecken lassen sich einfach entfernen.
Sisaltapeten, Holztapeten, verschiedene Vliestapeten, Sandsteintapeten und mehr sind besonders robust und eignen sich für alle Räumen, in denen es hoch hergeht. Flur, Esszimmer, Jugendzimmer und Geschäftsräume sind damit bestens ausgestattet. Diese Tapeten können auch mal den einen oder anderen Stoß abhalten, ohne dabei gleich kaputt zu gehen oder Spuren zu hinterlassen. Die meisten der Tapeten sind auch abwaschbar. Schmutz kann mit einem feuchten Tuch beseitigt werden.

Im Kinderzimmer und Jugendzimmer sind am besten einfache Papier- oder Vliestapeten geeignet. Spezielle Kinderzimmertapeten punkten außerdem mit kindgerechten Motiven, welche die Fantasie und Kreativität der Kinder anregen. Tapeten fürs Jugendzimmer sind natürlich peppig und jugendgerecht oder – um es kurz zu sagen – einfach cool.

Exklusiver Tapeten, Designer-Tapeten und Luxus-Tapeten sind natürlich für den Wohnraum gemacht, in dem Sie und Ihre Gäste sich wohlfühlen sollen. Hier, wo alles etwas ruhiger und entspannter zu geht und Luxus gewünscht ist, sind hochwertige Tapeten die richtige Ergänzung für die Raumgestaltung. Gerade Tapeten können ein luxuriöses Ambiente schaffen und den Raum zum Hingucker machen.
Verträumt-romantische Landhaustapeten, Naturtapeten und moderne Tapeten passen gut in ein Schlafzimmer, können aber auch in vielen anderen Räumen eingesetzt werden.
Was sind Tapetenkollektionen?
Jährlich bringen die Tapetenhersteller verschiedene Tapetenkollektionen auf den Markt. In den Kollektionen, die meist mehrere Farbnuancen enthalten, finden Sie Tapeten mit verschiedenen Mustern und Bordüren, die perfekt zusammenpassen. Muster, Uni, Bordüre und eventuell Streifentapete ergänzen sich perfekt und sind aufeinander abgestimmt. Die zusammengehörenden Tapeten können je nach Kollektion aus verschiedenen Tapeten bestehen.

Die richtige Tapete für den vorhandenen Untergrund
Nicht jeder hat Lust, einen perfekten Untergrund für Tapeten zu schaffen. In manchen Fällen, wie zum Beispiel bei Mietwohnungen, ist es auch nicht zulässig, dass Sie einfach die Wände spachteln oder anderweitig vorbereiten. Hier muss immer eine Absprache mit dem Vermieter erfolgen. Stimmt dieser nicht zu, müssen Sie sich mit den Gegebenheiten abfinden.
Dünne Tapeten wie einfache Papiertapeten oder flache Tapeten wie Flachvinyltapeten sind nicht für strukturierte Untergründe geeignet, wie sie beim Putzmörtel entstehen. Selbst kleine Unebenheiten drücken durch und sind später zu sehen. Entweder Sie können sich damit abfinden oder Sie sollten den Untergrund aufarbeiten bzw. sich für eine andere Tapete entscheiden. Soll es unbedingt einer der Tapetenarten sein, können Sie den Untergrund spachteln oder Sie entscheiden sich für eine Makulatur-Tapete.
Kritisch sind auch geschlossene Untergründe für Tapeten. Ölsockel oder andere Farbanstriche, welche die Wand dichtmachen, sollten komplett entfernt oder wenigstens an geschliffen werden. Damit wird der Untergrund geöffnet. Verwenden Sie nur leichte Tapeten, sofern Sie die geschlossenen Untergründe nicht gänzlich beseitigen.
Wie Sie die Untergründe richtig vorbereiten können und Fehler und Problemzone beseitigen, können Sie in unserem Artikel lesen.
Farbe, Design und Stil bei Tapeten
Farben und Muster haben einen entscheidenden Einfluss auf Ihre Raumgestaltung. Farben bestimmen die Emotionen im Raum, mit Mustern können Sie Raumproportionen optisch verändern. Setzen Sie beide Kriterien überlegt ein, können Sie den Raum an Ihre Wünsche anpassen. Im Wohnzimmer bieten sich warme und helle Farben wie Gelb, Orange und erdige Töne an. Auch ein Rot ist möglich. In der Küche sind Farben wie Blau und Grün zwar Trend, es dürfen aber auch andere Farben sein. Etwas ruhiger darf die Farbe im Schlafzimmer sein. Ein aggressives Rot ist eher unpassend, kann aber in Kombination mit zurückhaltenden Tönen durchaus ein Highlight sein.
Und auch bei den Mustern sollten Sie gut überlegen, denn mit diesen können Sie gleich ganze Raumproportionen verändern, wenn auch nur optisch. So können Streifen, die senkrecht verlaufen, niedrige Räume strecken. Quer verlaufende Muster lassen hohe Räume niedriger erscheinen. Ein großzügiges Muster an einer Seite kann einen Raum größer wirken lassen. Kräftige Farben lassen große Räume kleiner und gemütlicher wirken. Es ist also schon sinnvoll, sich vorm Tapezieren Gedanken um Farbe und Muster der Tapeten zu machen.
Auch auf den Stil der Tapeten sollten Sie schauen. Echte Chippendale Möbel wirken in Kombination mit modernen Tapeten etwas deplatziert. Stilbruch ist zwar derzeit durchaus in Mode, passt aber nicht immer und sollte vor allem nur im kleinen Rahmen betrieben werden, um nicht zu viel Chaos in den Raum zu bringen. Harmonischer wirkt es immer, wenn barocke Möbel auch vor einer barocken Tapete stehen. Finden Sie Ihren eigenen Stil.
Ein echtes Highlight sind Fototapeten, die es inzwischen nicht mehr nur mit der üblichen Südsee-Romantik gibt, sondern in unwahrscheinlich vielen Motiven. Die Motive der Fototapeten reichen vom Lavendelfeld über bekannte Landschaften, futuristische Muster, Gemälde und Tiere bis hin zu Makroaufnahmen und mehr. Und natürlich dürfen auch der Märchenwald, die Baustelle und der Bauernhof fürs Kinderzimmer nicht fehlen. Auch Fototapeten gibt es mit verschiedenen Trägermaterialien und in unterschiedlichen Größen.
Richtig ausmessen und Tapeten berechnen
Haben Sie Ihrer Tapeten und Bordüren gefunden, geht es ans Ausmessen und Berechnen. Messen Sie den Raum Wand für Wand aus. Fenster und Türen werden dabei übermessen und nicht ausgespart. Einzige Ausnahme: Sie haben eine große Glasfront, die kaum über Wandfläche verfügt. Nun geht es ans Berechnen der erforderlichen Tapetenrollen. Dafür haben wir für Sie einen besonderen Service: Unser Tapeten-Bedarfsrechner rechnet für Sie genau die benötigte Rollen-Anzahl an Tapeten aus und berücksichtigt dabei den eventuell vorhandenen Musterversatz. Den Tapeten-Bedarfsrechner finden Sie auf den Detailseiten der Tapeten.
Vorbereitungsarbeiten
Zuerst wird der Untergrund vorbereitet. Legen Sie sich ein paar Werkzeuge bereit, damit alles fix von der Hand geht. Für die Untergrundvorbereitung benötigen Sie:
- eine Leiter, damit Sie auch an höher liegende Stellen herankommen
- Zange zum Herausziehen von Nägeln, Haken, Dübeln etc.
- Schraubenzieher zum Entfernen von Schrauben
- Spachtel, Gips und Gipsbecher zum Verschließen von Löchern und Rissen
- eine Bürste, mit der Sie losen Putz beseitigen können
- Eimer, Wasser und Malerbürste, um alte Tapeten anweichen zu können
- Spachtel zum Beseitigen alter Tapeten
- Werkzeug und Material für besondere Untergrundvorbereitungen
Haken, Schrauben und Nägel entfernen Sie vor dem Anbringen der Tapeten komplett, da diese sonst beim Tapezieren stören oder die Tapeten beschädigen. Loser und sandenter Putz wird mit Spachtel und Bürste entfernt. Risse und Löcher werden zugespachtelt und verschliffen. Entfernen Sie unbedingt auch alte Tapeten, denn diese bieten keinen guten Untergrund. Sind auf dem Untergrund Anstriche oder fehlt der Putz, müssen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ausgeführt werden.
Tapezier-Werkzeug
Um fachgerecht tapezieren zu können, sollten Sie sich für gutes Werkzeug entscheiden. Zum Anbringen der Tapeten benötigen Sie folgendes Handwerkzeug:
- Tapeziertisch
- Leiter
- Leimeimer und Kleisterpinsel
- Zollstock und Bleistift
- Wasserwaage oder Lot
- Tapezierbürste und Tapezierspachtel
- sauberes Tuch
- eventuell klares Wasser und sauberer Lappen zum Abwischen von ausgetretenem Kleister
- Schere
- Cuttermesser
- Tapezierschiene
Kleister einrühren
So ungewöhnlich es auch klingen mag, schon beim Anrühren des Kleisters können Sie viel falsch machen. Tapetenkleister, der nicht richtig angerührt ist, bringt nicht die notwendige Klebekraft für die Tapeten. Sie sollten sich deshalb unbedingt an die Anweisungen auf den Packungen halten. Sollte Ihr Kleister nicht dick werden, haben Sie entweder ein falsches Mischungsverhältnis oder zu warmes Wasser gewählt. Moderner Kleister braucht kaltes Wasser. Das Mischungsverhältnis steht auf der Packung. Sie sollten Kleister niemals verdünnen.
Richtig einkleistern
Tragen Sie den Tapetenkleister unbedingt gleichmäßig und ganzflächig auf. Vor allem Ränder und Ecken müssen ausreichend Kleister erhalten. Sollten Sie sich bei Vliestapeten für die Wandklebetechnik entscheiden, ist es gut, wenn Sie den Kleister mit einer Rolle auftragen. Dabei sollten Sie lediglich eine Fläche von zwei bis drei Bahnen einkleistern. Papiertapeten müssen nach dem Auftragen des Kleisters weichen. Legen Sie dazu die Bahnen zusammen. Schlagen Sie zuerst das oben an der Wand anzusetzende Stück zu 2/3 ein und anschließend das unteres Stück zu 1/3 ein. Legen Sie nun noch einmal die Bahn übereinander und rollen Sie anschließend die Bahnen zu kleinen Rollen zusammen. Damit verhindern Sie, dass die Ränder sich hochstellen und vorzeitig austrocknen.

Weichzeiten bei Papiertapeten unbedingt einhalten
Die Weichzeit der Tapete ist abhängig von Qualität und Stärke der Papiertapete. Je nach Tapete sollten Sie Weichzeiten zwischen 5 und 12 Minuten einplanen. Wichtig ist, dass bei allen Tapetenbahnen die Weichzeit gleich ist. Je nach Raumtemperatur, Stärke der Tapete und Drucktechnik können verschiedene Zeiten gelten.

Die erste Tapetenbahn
Die erste Bahn der Tapeten sollte unbedingt exakt im Lot sein. Zeichnen Sie deshalb mit der Wasserwaage und Bleistift oder einer Schlagschnur eine senkrechte Linie. Setzen Sie an dieser Linie die erste Tapetenbahn an. Bei langen Wänden und auf jeder neuen Wand sollten Sie den Vorgang wiederholen.
Streichen Sie die Tapete an die Wand an
Ausgehend vom oberen Ende der Tapete und der Mitte streichen Sie die Tapete nach unten und seitlich an. Streichen Sie Lufteinschlüsse vorsichtig aus. Vermeiden Sie es, Falten und Knicke dabei in die Tapete zu bringen. Kleister, der im Nahtbereich herausquillt, sollten Sie sofort entfernen.
Anschlüsse der Tapeten beschneiden
Die Anschlüsse zu Decke und Fußboden müssen Sie bei allen Tapeten beschneiden, ganz gleich, ob es sich um Fototapeten, Kinderzimmertapeten, Vliestapeten oder Mustertapeten handelt. Papiertapeten können Sie an einer Tapezierschiene ganz einfach reißen. Vliestapeten müssen Sie schneiden. Legen Sie dazu die Tapezierschiene an und fahren Sie mit dem Cuttermesser entlang. Achten Sie auf eine scharfe Klinge. Bei Tapete, die sich nicht einfach mit dem Cutter schneiden oder reißen lässt, können Sie die Länge anzeichnen und mit einer Schere schneiden.
Vliestapeten und Papiertapeten in Ecken und Nischen
Kleben Sie niemals eine volle Bahn der Tapeten über Außenecken oder Innenecken. Beim Trocknen können Falten und Hohlräume entstehen. Alle Ecken und Kanten sind Problemzonen, die sich nicht einfach tapezieren lassen. Kleben Sie die Tapetenbahn lediglich ein bis zwei Zentimeter durch die Ecke. Bei Bedarf müssen Sie die Tapete mehrfach einschneiden, um nicht lotrechte Senkrechten auszugleichen. Auf der neuen Wand setzen Sie die erste Bahn oder das Reststück der letzten Bahn neu an.
Tapeten in Fenster und Leibungen
Um Fenster- oder Türöffnungen zu tapezieren, schneiden Sie die angelegte Bahn waagerecht ein und kleben die Kante ca. 2 Zentimeter um. Nun wird ein passender Streifen auf die Leibung gebracht.

Tapeten um Steckdosen und Lichtschalter
Bevor Sie Steckdosen und Lichtschalter entfernen, damit Sie dort die Tapete anbringen können, muss der Strom im Raum über die Sicherung ausgeschaltet werden. Entfernen Sie erst danach die Schutzdeckel von Steckdosen und Schaltern. Vorteilhaft ist ein isolierter Schraubenzieher zum Entfernen der Schutzdeckel. Tapezieren Sie jetzt die Tapeten einfach über die Steckdose. Die Erdungskontakte können Sie einfach erfühlen und freischneiden. Bei Schaltern sollten Sie die Tapete kreuzweise einschneiden. Nach dem Trocknen der Tapeten können Sie Dosen und Schalter so weit freilegen, wie der Metallrahmen ist. Schneiden Sie die Tapeten nicht weiter aus, damit das Plastik-Rähmchen die Tapeten noch überdeckt.
Vorteile Vliestapete
Entscheiden Sie sich für Vliestapete, können Sie von einigen Vorteilen profitieren. Durch das Trägermaterial Vlies lassen sich die Tapeten einfach und ohne Tapeziertisch an die Wand bringen. Da das Trägermaterial dimensionstabil ist – das bedeutet, sich nicht ausdehnt und zusammenzieht – kann einfach die Wand eingekleistert werden. Die Tapetenbahn kommt dann in das Leimbett. Die Vorteile Vliestapete:
- dimensionsstabil
- rissüberbrückend
- trocken abziehbar bei hochwertigem Vliesträger
- formstabil
- schwer entflammbar
- keine Weichzeit
- hohe Reißfestigkeit
Damit Sie alle Vorteile von Vliestapeten erleben können, entscheiden Sie sich bitte für hochwertige Vliestapeten.
Stofftapeten tapezieren leicht gemacht
Möchten Sie es gern wohnlich, scheuen sich aber davor, Textiltapeten oder Stofftapeten selbst zu tapezieren? Ganz so schwierig ist es nicht. Wenn Sie auf den Maler verzichten wollen, müssen Sie nur einige Tipps und Ratschläge berücksichtigen. Für Stofftapeten ist der ideale Untergrund trocken, leicht saugfähig und glatt. Gerade Letzteres ist wichtig, denn Unebenheiten drücken durch und sind später auf der Tapetenoberfläche sichtbar. Spachteln Sie deshalb raue Untergründe unbedingt.
Ist Ihre Textiltapete leicht transparent, bietet sich ein farblich einheitlicher Untergrund an, damit Sie Farbunterschiede nicht durchsehen. Verwenden Sie nur den passenden Kleister für Stofftapeten. Die Bahnlänge können Sie wie bei anderen Tapetenarten mit Schere oder Cuttermesser abschneiden. Da Stofftapeten meist über einen Papierträger verfügen, werden die Bahnen eingekleistert. Anschließend brauchen die Stofftapeten eine Weichzeit von 10 bis 15 Minuten. Achten Sie darauf, dass Sie beim Anbringen austretenden Tapetenkleister sofort entfernen. Angedrückt werden die Tapeten vorsichtig mit einer Moosgummirolle oder einem Kunststoffspachtel.
Gerader und versetzter Musterrapport
Mustertapeten sind traumhaft schön und können dem Raum das gewisse Etwas geben. Gerade beim beliebten Landhausstil gehören Mustertapeten unbedingt dazu. Aber auch die barocken Einrichtungsvarianten leben mit Mustern an den Wänden. Mustertapeten verfügen über einen Versatz, der je nach Muster sehr unterschiedlich sein kann. Streifentapeten haben meist einen Versatz 0, andere Mustertapeten können bis zu 64 Zentimeter Versatz haben. Sonderanfertigungen sogar noch mehr.
Unterschieden wird in ansatzfreie Tapeten, gerader und versetzter Rapport. Bei ansatzfreien Tapeten können die Bahnen fortlaufend tapeziert werden. Bei einem geraden Ansatz sind alle Bahnen gleich. Beim Zuschneiden der Tapetenbahnen wird eine Musterfigur über die andere gelegt und dann zugeschnitten. Beim versetzten Rapport ist jede zweite Bahn identisch. Das Muster verschiebt sich immer um einen halben Rapport. Die Kontrolle kann ganz einfach durch Anlegen erfolgen.

Besonderheit "gestürzt kleben"
Eine Besonderheit beim Tapezieren ist das gestürzte Kleben. Dabei wird jede zweite Bahn in umgekehrter Richtung an die Wand gebracht. Was bei der ersten Bahn oben ist, kommt bei der nächsten Bahn nach unten. Damit wird eine gleichmäßige Flächenwirkung erzielt und eventuelle Farbschattierungen werden ausgeschlossen. Diese Art des Tapezierens kommt oft bei Tapeten mit Gewebeeffekt, Sisaltapeten oder Naturtapeten vor.
Tapeten ohne Versatz tapezieren
Am leichtesten lassen sich natürlich Tapeten ohne Versatz tapezieren, denn diese brauchen Sie einfach nur frei weg von der Rolle an die Wand bringen. Sie sollten allerdings beachten, dass Sie immer mit derselben Seite an der Decke beginnen.
Tapeten entfernen leicht gemacht
Einige Tapeten lassen sich einfacher entfernen als andere. Ausschlaggebend dafür ist das verwendete Trägermaterial. Gute und hochwertige Vliestapeten mit einem dicken Vliesträger lassen sich mühelos trocken abziehen. Bei dünnen Vliesträgern wird das schon schwieriger. Oft gelingt es nicht, die gesamte Bahn mit einem Ruck abzuziehen. Papiertapeten müssen meist nass entfernt werden. Dazu streichen Sie die Oberfläche mit Wasser ein, lassen alles weichen und ziehen dann die Tapeten ab. Spaltbare Tapeten verfügen über einen Träger, der aus zwei Lagen besteht. Beim Abtapezieren spaltet sich der Träger. Die untere Lage kann auf dem Untergrund verbleiben, sofern sie fest ist. Darauf können Sie neu tapezieren.
Was bedeuten die Tapetensymbole?
Auf den Einlegern der Tapetenrollen finden Sie Symbole, die Ihnen sagen, welche Eigenschaften die Tapete hat und wie Sie diese behandeln müssen. Wie bei Bekleidung wird über Symbole auf dem schnellsten Weg alles übermittelt, was Sie zur Tapete wissen müssen.
Symbol | Beschreibung | Symbol | Beschreibung |
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wasserbeständig frische Kleisterflecke können mit einem Schwamm abgetupft werden |
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versetzter Ansatz das Muster auf der nächsten Bahn z.B. jeweils um die Hälfte verschieben (daneben steht z.B. 53/26,5 - Rapport beträgt 53 cm und Versatz beträgt 26,5 cm) |
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waschbeständig leichte Verschmutzungen können mit einem feuchten Schwamm beseitigt werden |
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gestürtztes Kleben jede zweite Bahn auf den Kopf stellen |
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hochwaschbeständig Verschmutzungen, außer Öle, Fette u.ä. können mit leichter Seifenlauge und Schwamm entfernt werden |
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Klebstoff auf die Wandbekleidung auftragen |
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scheuerbeständig Verschmutzungen, die wasserlöslich sind, können mit milder Seifenlauge oder mildem Scheuermittel mit Schwamm oder weicher Bürste gereinigt werden |
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Klebstoff auf den zu tapezierenden Untergrund auftragen |
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hoch scheuerbeständig | ![]() |
vorgekleisterte Wandbekleidung Tapetenrückseite ist mit Kleister vorbeschichtet, der durch kurzes Wässern aktiviert wird. |
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ausreichend lichtbeständig erreicht Lichtechtheit nach DIN 54003/4 nach dem Maßstab der Wollskala nicht über 6 |
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restlos abziehbar Tapete lässt sich beim Renovieren ohne Rückstand trocken von der Wand abziehen |
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befriedigend lichtbeständig | ![]() |
spaltbar abziehbar Oberschicht der Tapete lässt sich trocken abziehen; Unterschicht bleibt als Makulatur auf der Wand |
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gut lichtbeständig | ![]() |
nass zu entfernen Tapete wird mit Wasser gründlich eingeweicht und mit Hilfe eines Spachtels entfernt |
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sehr gut lichtbeständig | ![]() |
duplierte Prägewandverkleidung hochwertige Prägetapete aus zwei gegeneinander kaschierte Papierschichten; Prägung bleibt beim Tapezieren erhalten |
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ausgezeichnet lichtbeständig | ![]() |
Überlappung und Doppelschnitt bei ansatzfreien schweren Spezialbelägen; jede neue Bahn überlappt die vorherige um ca. 5 - 8 cm; im Bereich der Überlappung werden beide Bahnen frei Hand mit dem Gleitfußmesser senkrecht geschnitten |
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ansatzfrei Muster brauchen beim Kleben nicht beachtet werden |
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Stoßfestigkeit Bezeichnung für besonders widerstandsfähige Spezialbeläge mit hart-elastischer Oberfläche, z.B. Glasfaserarmierung |
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gerader Ansatz gleiche Muster in gleicher Höhe nebeneinander (daneben steht z.B. 26,5 - Rapport beträgt 26,5 cm) |
Gütesiegel gibt es auch bei Tapeten
Damit Sie sich als Kunde sicher sein können, erhalten auch Tapeten für verschiedene Eigenschaften Gütesiegel. Zu den wichtigsten Gütezeichen gehören das RAL-Gütezeichen, das Gütezeichen für die Mitgliedschaft im Dualen System und der Blaue Engel.
Symbol | Beschreibung |
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Die Gütegemeinschaft Tapete e.V. hat Güte- und Prüfbestimmungen für Tapeten erarbeitet, die neben den technischen Qualitätsanforderungen die gesundheitliche und ökologische Unbedenklichkeit definiert. Die Einhaltung der Gütebestimmungen erfolgt durch eine neutrale Überwachungsstelle. |
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Hersteller und Vertreiber müssen Verpackungen, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben, zurücknehmen, einer umweltgerechten Verwertung zuführen und diese abschließend dokumentieren. Mit diesem Symbol zeigt der Tapetenhersteller seine Mitgliedschaft im Dualen System an. |
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Tapeten, die mit dem blauen Umweltengel ausgezeichnet sind, bestehen zu 60% aus Altpapier und müssen den Anforderungen der DIN EN 71, Teil 3 "Sicherheit von Kinderspielzeug" erfüllen. |
Umweltfreundliche Tapeten mit Gütesiegel
Auch bei den Tapeten machen Nachhaltigkeit und Fairness nicht Halt. Nachhaltiges Wohnen ist zum Trend geworden. Ökotapeten sind keine Seltenheit mehr. Tapeten, die den Anforderungen gerecht werden wollen, müssen einige Kriterien erfüllen und werden mit dem Gütesiegel Phthalate-Free belohnt, dass es seit 2009 gibt. Das deutsche Kennzeichen für Tapeten, die nach gesundheits- und umweltbewussten Faktoren gefertigt wurden, erfüllt die strengen EU-Richtlinien, die auch für Spielzeug und Babyprodukte gelten. Und auch der „Blaue Engel“ drückt umweltfreundlichen Tapeten seinen Stempel auf. Diese Tapeten müssen aus mindestens 60 Prozent Altpapier bestehen und die EU-Richtlinien DIN EN 71 erfüllen.